Der Fußballspieler Valon Behrami (* 19.04.1985) wurde zwar im ehemaligen Jugoslawien geboren, siedelte aber schon im Alter von fünf Jahren mit seiner Familie in die Schweiz um und ist seit 2002 auch Landsmann der Eidgenossen.
Es schien zunächst so, als würde Behrami eine Leichtathletik-Laufbahn einschlagen. Im Alter von 13 Jahren wurde das Interesse für den Fußball letzten Endes doch noch geweckt. Der im defensiven Mittelfeld beheimatete Spieler kickte erst für FC Stabio, dann beim benachbarten FC Chiasso und wurde drei Jahre später von FC Lugano entdeckt und angeheuert.
Karriere in Italien
Da der Mann mit den kosovarischen Wurzeln im italienischsprachigen Teil des Alpenlandes aufwuchs, dürfte er nach seinem Wechsel zum FC Genua im Juli 2003 kaum mit Anpassungsschwierigkeiten im neuen Land belastet gewesen sein.
Zumindest auf dem Platz war dies nicht der Fall. Nach seinem Serie-B-Debüt am 14.09.2003 gegen den FC Turin absolvierte der Rechtsfuß 23 weitere Spiele und wurde zum besten Akteur der zweiten Liga gewählt. Behrami spielte eine weitere Saison in Italiens zweithöchster Spielklasse – diesmal mit Hellas Verona –, ehe er 2005/2006 zu Lazio Rom und damit in die Serie A wechselte.
Internationaler Einstand
Bei den Hauptstädtern fühlte er sich auf Anhieb pudelwohl. Er wurde 26 Mal in der Liga eingesetzt und erzielte im Februar 2006 sein Premierentor. 2007/2008 kam der Schweizer nach gelungener Champions-League-Qualifikation im Gruppenspiel gegen Real Madrid (2:2) zu seinem ersten Spiel in der europäischen Königsklasse – drei weitere folgten.
Nach drei Jahren Lazio entschied sich der früher als Reizfigur geltende Behrami für einen Weggang. Obwohl er sich auch bei West Ham United durchsetzen konnte, waren die zweieinhalb Jahre auf der Insel sowohl von Höhen als auch von (mitunter verletzungsbedingten) Tiefen geprägt.
Die von dem Mittelfeldspieler angestrebte Rückkehr nach Italien wurde im Januar 2011 mit dem Wechsel zum AC Florenz realisiert.
Erneuter Abgang aus dem Land
Bei der Fiorentina war der Abräumer vor der Abwehr konstant im Einsatz und weckte abermals Begehrlichkeiten anderer Vereine. Er unterschrieb zur Saison 2012/2013 ein Arbeitspapier bei SSC Neapel, mit dem er nach mehrjähriger Abstinenz auf die europäische Bühne zurückkehrte.
Zur Spielzeit 14/15 wurde er vom krisengebeutelten HSV dazu auserkoren, der neue Stabilitätsfaktor bei den Hanseaten zu werden. Nach über 300 Spielen in Italien und England (nur 22 Scorerpunkte) war Behrami nun auch in der Bundesliga angekommen.
„Valon ist ein absoluter Charakterspieler.“ - Dietmar Beiersdorfer, HSV-Vorstandschef
Die Norddeutschen schätzen an dem stämmigen Schweizer (Körpergröße: 1,85 m) in erster Linie seine Defensivqualitäten, die sich im taktischen Verhalten und im Zweikampf niederschlagen.
Vom zerstörerischen Kämpfer, der er nach wie vor sein kann, entwickelte er sich mit der Zeit immer mehr zum Strategen, der dem gegnerischen Angriff durch kluges Positionsspiel begegnet. Mit seiner bedachten Spielweise kann er bei den Hamburgern die Zentrale auch in leitender Position übernehmen.
Dreimaliger WM-Fahrer
Valon Behrami gab am 08. August 2005 im Alter von 20 Jahren sein Debüt in der Schweizer Nationalelf. Als einer der Torschützen bei den Play-offs der WM-Qualifikation ermöglichte er sich quasi selbst die Teilnahme an der WM 2006. Aufgrund einer Verletzung kam er gleichwohl nur zu einem Kurzeinsatz.
Während es bei der Europameisterschaft 2008 zu drei Spielen reichte („kicker“-Note 3,5), blieb es 2010 in Südafrika aufgrund eines Platzverweises abermals bei nur einer Partie. 2014 bestritt der Defensivspezialist dann endlich eine Weltmeisterschaft als Stammspieler in der Nati („kicker“: 4,13).