Willi Orbán | RB Leipzig

Ein Spiel Sperre für Orban

30.10.2017 - 14:11 Uhr Gemeldet von: Kristian Dordevic | Autor: Kristian Dordevic

Während der FC Bayern eine Festwoche mit zwei Siegen gegen RB Leipzig und dem Sprung an die Tabellenspitze der Bundesliga hinter sich hat, haben die Sachsen mit so einigen Entscheidungen insbesondere aus dem Pokalduell mit dem Rekordmeister zu hadern. Für Diskussionsstoff sorgte unter anderem der Umstand, dass die Roten Bullen in beiden Partien einen Platzverweis kassierten.


Erst traf es Naby Keita (Gelb-Rote Karte im Pokal), am Samstagabend im Topspiel des zehnten Spieltags schließlich Willi Orban. Er verhinderte als letzter Mann mit einem Check gegen Arjen Robben nach Auffassung des Unparteiischen eine klare Torchance und wurde bereits in der 13. Minute mit glatt Rot des Feldes verwiesen.

Immerhin wird der RB-Kapitän nun lediglich eine Partie aussetzen müssen: Heute hat das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes über das Strafmaß entschieden und eine Sperre von einem Meisterschaftsspiel ausgesprochen. Dem Urteil wurde anschließend auch zugestimmt, sodass es rechtskräftig ist.

Orban verpasst folglich das bevorstehende Heimspiel gegen Hannover 96 (Samstag, 15:30 Uhr).

Quelle: dfb.de

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  • KOMMENTARE
  • 30.10.17

    Meine Vermutung warum er nur 1 Spiel gesperrt wird ist, dass er bereits zu Beginn des Spiels, die rote Karte erhalten hat und sozusagen somit bereits ein Spiel ausgesetzt hat.
    Falls das der Fall ist, wird Söyüncü mit der gleichen Strafe von einem Spiel wegkommen.
    Fallett hingegen hat erst gegen Ende des Spiels die Rote Karte erhalten.

    • 30.10.17

      Das sollte/dürfte doch keine Rolle spielen wann eine Platzverweis erteilt wird. Nach allem was hier so preisgegeben wurde, erschließt sich die milde Strafe nicht.

      Am ehesten ist denkbar, dass RB sich wieder echauffiert hätte, gäbe es die Höchststrafe 2 Spiele Sperre und deshalb wollte der DFB dem Konflikt aus dem Weg gehen.

      Jetzt könnte Leverkusen fordern, der Orban müsse noch ein weiteres Spiel gesperrt werden, aber ich glaube, das werden sie dann doch nicht unbedingt tun.

  • 30.10.17

    Persönlich finde ich das eine Spiel absolut richtig.
    Es gab keinerlei Gefahr den Gegner zu verletzten und es galt dem verhindern eine Torchance.
    Ähnliches erwarte ich eigtl. bei Zagadou, da hier ja nichtmal eine Absicht vorlag.

    Anders würde ich Verfahren wenn es eine Grätsche bspw. von hinten gewesen wäre.
    Allerdings bin ich mir nicht sicher was genau das Regelwerk dazu sagt.

  • 30.10.17

    ein Spiel ist zu wenig ... zwei Spiele wären angebracht. Vgl. Falette

    • 30.10.17

      Falette ist auch der erste Spieler der mir dabei sofort eingefallen ist. War mMn genau das gleiche Foul wie jetzt bei Orban und er wurde für 2 Spiele gesperrt. Wer beide Szenen vergleichen will:

      http://www.spox.com/de/video/fussball-bundesliga-highlights/1710/eintracht-frankfurt-vfb-stuttgart-lang.html (Fallette, ab 2:30)

      http://www.spox.com/de/video/fussball-bundesliga-highlights/1710/fc-bayern-muenchen-rb-leipzig-1.html (Orban, ab 0:40)

    • 30.10.17

      Der Unterschied bei den beiden Fällen ist der Zeitpunkt der roten Karte. Der DFB handhabt das Strafmaß einer frühen roten Karte (wie bei Orban und Söyüncü) anders als eine bei einer späten roten Karte (Fallette), was ich nicht für allzu verkehrt halte. Die Spiele von Freiburg und RB waren nach dem Platzverweis gelaufen - 70-80min in Unterzahl sind heftig. Frankfurt hat am Ende noch gewonnen.. weil 10-20min in Unterzahl ja nochmal was anderes sind. Neben "im Anschluss Tor oder nicht Tor" spielt also auch die Zeit eine große Rolle. Anderes Beispiel: Hätte Klaus den Freistoß gegen den BVB nicht verwandelt hätte Zagadou das gleiche Strafmaß erhalten wie Fallette. Hätte Zagadou in der 17.min gefoult wäre es ebenfalls nur 1 Spiel gewesen. Ein Stück weit Handlungsspielraum hat der DFB hier dennoch da die zeitlichen Grenzen soweit ich weiß nicht ganz klar definiert sind.

    • 30.10.17

      An welchem Punkt erscheint dir meine Argumentation nicht schlüssig oder passt nicht mit den getroffenen Entscheidungen bzgl. Sperren zusammen? Gegenbeispiele wären jetzt interessant ;)

    • 31.10.17

      Siehst du nicht ganz richtig, nein. Diese Frage kommt ja nicht zum ersten Mal auf und wurde auch schon in einigen Fußball-Talkrunden ausgiebig diskutiert. Und ich meine mich daran erinnern zu können wie sogar ein DFB-Verantwortlicher hierzu Stellung genommen hat und das Vorgehen bei den Verfahren der Festlegung der jeweiligen Sperre erläutert hat. Deshalb habe ich mich hier zu Wort gemeldet, da die Längen der Sperren für mich keineswegs überraschend waren aber hier doch einige mit einem anderen Strafmaß gerechnet haben. Hab dazu aber leider keinen Link für dich - sorry :)
      Wenn ein Verein durch eine rote Karte noch zusätzlich in direkter Folge ein Gegentor kassiert und/oder sehr lange in Unterzahl spielen muss reden wir hier von Doppel- bzw. Dreifachbestrafung, die in den letzten Monaten ja auch medial zu einigen Diskussionen und Kritiken geführt hat. Und hier hat nun mal der DFB bei seinen Entscheidungen einen Ermessensspielraum, der dann bei der Festlegung der Sperre auch genutzt werden kann und auch genutzt wird. Das ist eine Tatsache ;) Daraus erscheinen mir auch alle Sperren, die nichts mit grobem Foulspiel sondern lediglich mit dem Verhindern einer klaren Torchance zu tun haben vollkommen schlüssig. Und die besten Beispiele für diese bei Verlaub nicht eigen gebastelte These sind nun mal die Sperren für Zagadou, Sokratis, Orban, Süyüncü, Fallette, ... Also bevor du hier meine Worte komplett in Frage stellst wäre es doch schön, mir sachlich zu erläutern, was dagegen spricht.

    • 31.10.17

      Also ich finde dein Argument mit dem Zeitpunkt der Karte sehr interessant, aber mir reichen die Beispiele die du nennst ehrlich gesagt auch noch nicht als "Beweis", dass der DFB wirklich danach entscheidet. Die 1-Spiel-Sperren von Zagadou und Sokratis fallen ja aus der Diskussion raus, weil dort die Tore nicht verhindert wurden und es somit nach dem von mistap verlinkten Aritkel unabhängig vom Zeitpunkt nur 1 Spiel Sperre gibt. Bei Falette gab es die Karte relativ mittig im Spiel (65. Minute) und dort würde man nach dem Artikel auch genau die 2 Spiele erwarten, die er auch bekommen hat. Dann bleiben dir als Beispiele nur noch Söyüncü und Orban. Und dass das bei 2 Spielern zusammen passt mit einer frühen roten Karte und einer Sperre von nur einem Spiel heißt noch gar nichts. Auch wenn es plausibel erscheint, reicht das noch lange nicht um irgendwas zu zeigen.

    • 31.10.17

      Letztendlich bleibt uns doch nichts anderes übrig als zu spekulieren... Fakt ist doch aber, dass es auf dem Papier wohl keine eindeutige Regelung diesbezüglich gibt und somit das Sportgericht und der DFB hier eben einen Ermessensspielraum haben. Aber sind wir doch mal ehrlich... das Ziel von allen ist, das Problem der Doppel- bzw Dreifachbestrafung zu eliminieren. Und das gelingt doch eben durch diesen Ermessensspielraum ganz gut. Frankfurt hatte durch den Platzverweis von Fallette keinen direkten Nachteil im Spiel gegen Stuttgart. 3 Punkte - dafür 2 Spiele Sperre für Fallette. Bei Söyüncü und Orban brauchen wir gar nicht diskutieren - in beiden Spielen war das die entscheidende Szene, die ausschlaggebend für die Niederlagen beider Mannschaften waren. Interessant wäre jetzt tatsächlich gewesen, was der DFB Orban gegeben hätte, wenn dessen Platzverweis in der 80.Min passiert wäre und RB zu diesem Zeitpunkt bereits hinten gelegen hätte. Wär es da auch bei einem Spiel geblieben hätte man ja vielleicht mit RBs Einfluss auf den DFB argumentieren können aber so... ich find für beide Spieler die Mindeststrafe fair. Und bin beileibe kein Leipziger :D

    • 31.10.17

      @Pipos: Ich finde schon, dass das so klar wie möglich geregelt sein sollte, was die Kriterien für die Dauer der Sperren sind und ich fände es auch gut, wenn die alle bekannt wären. Wie gesagt sehe ich zwischen den Fouls von Orban und Falette keinen Unterschied (außer dem Zeitpunkt, bei dem wir wie gesagt nicht wissen ob der mit in die Entscheidung eingeht) da reicht mir das einfach nicht, dass der DFB seinen Ermessensspielraum für alles hat und halt nach Gutdünken einen Spieler 1 Spiel sperrt und den anderen 2.

      Du gehst auch noch auf den Ausgang des Spiels ein. Da finde ich, dass der überhaupt keinen Einfluss auf die Dauer der Sperre haben sollte. Wenn man Foul spielt um ein Tor zu verhindern ist man sich des Risikos bewusst, dass danach das Team zu 10 sein kann. Wenn in Unterzahl das Spiel verloren geht sollte sich das mMn nicht positiv auf die Sperre auswirken, das gehört halt zum Risiko dazu.

    • 31.10.17

      Es gibt so viele differenzierende Situationen die es in meinen Augen unmöglich machen, eine klare Regel bzw Vorgehensweise in Bezug auf eine Länge der Sperre zu definieren und so aufs Papier zu bringen. Lass kommendes Wochenende Sokratis als letzter Mann in der 3. Minute Robben minimal berühren, der hebt theatralisch ab und der Schiri entscheidet rot und Freistoß für Bayern. Jetzt haben wir den Videoschiri, der die Entscheidung so bestätigt da eine Berührung stattgefunden hat und so die Entscheidung auch vertretbar und nicht zwingend falsch ist. Damit gibts daran nichts mehr zu rütteln. Wenn du jetzt aber im Regelbuch klar definierst, dass sowas - wenn kein direktes Tor darauf folgt (angenommen Lewy knallt den Freistoß gegen die Latte) - automatisch 2 Spiele Sperre gibt, dann ist das was mein Gerechtigkeitsempfinden und das vieler Anderer angeht so nicht richtig. Dortmund ein komplettes Spiel in Unterzahl, verliert nachher daheim 0:3 gegen Bayern.. und das durch eine zwar vertretbare aber auch durchaus strittige Entscheidung.. und im Anschluss wird Sokratis 2 Spiele gesperrt - kann einfach nicht sein. Das Gleiche jetzt mit Söyüncü.. aber dann gehts ja weiter: Wer entscheidet wie vertretbar eine Entscheidung war und wie strittig? Trotz der ganzen Technik und der ganzen Regeln die wir heute haben (bspw. Handspiel im Strafraum) wird es immer Szenen geben, über die diskutiert werden und wozu es unterschiedliche Meinungen gibt. Deshalb werden wir da wohl nicht drum herum kommen, dass der DFB diesen Ermessensspielraum beibehalten wird. ABER: Dafür kann man ja bei den festgelegten Sperren Einspruch einlegen - gäbe es den Ermessensspielraum nicht würde es auch diese Option nicht geben.

    • 31.10.17

      Dann stell halt für Notbremsen folgende Regeln auf:

      (1) 2 Spiele für Verhinderung einer klaren Torchance.
      (2) Führt der Elfmeter/Freistoß trotdem zum Tor - nur 1 Spiel.
      (3) Gibt es Zweifel, ob die rote Karte berechtigt war (z.B. kein klares Foul oder Torchance nicht klar) - nur 1 Spiel.

      Das deckt alle besprochenen Fälle ab:
      Fallette (1) - 2 Spiele,
      Orban (1) - 2 Spiele,
      Zagadou (2) - 1 Spiel,
      Söyüncü (3) - 1 Spiel,
      Sokratis gegen Leipzig (2) - 1 Spiel,
      Sokratis in deinem Fallbeispiel (3) - 1 Spiel.

      Von mir aus kann man noch deinen Vorschlag mit reinnehmen, dass es bei frühen roten Karten (z.B. in der ersten Hälfte) nur 1 Spiel Sperre gibt, dann reduziert sich noch die Sperre von Orban.
      Grob unsportliche Fouls muss man natürlich getrennt betrachten, aber das gilt ja auch unabhängig von Notbremsen.

  • 30.10.17

    Stimmt das jetzt eigentlich was immer alle sagen, dass es bei einer Notbremse 2 Spiele Sperre gibt, wenn dadurch das Tor verhindert wurde und nur 1 wenn der Elfmeter/Freistoß trotzdem reingeht? Oder ist das einfach nur Quatsch der verbreitet wird und gar nicht stimmt? Weil Orban ja sonst nach der Regel 2 Spiele kriegen müsste.

    • 30.10.17

      Danke mistap! Dann verstehe ich aber wirklich nicht warum es nur 1 Spiel Sperre gibt. Einzige andere Option die mir noch einfällt, wäre dass der DFB die rote Karte als Fehlentscheidung bewertet hat, da sehe ich aber auch nicht wirklich nen Grund für.

  • 30.10.17

    [Kommentar gelöscht]

  • 30.10.17

    warum nur ein spiel ? der darauffolgende Freistoß war nicht drin.