1. FC Union Berlin: Coach Bjelica stärkt Yorbe Vertessen den Rücken

Union-Chefcoach Nenad Bjelica hat aktuell die Qual der Wahl im Sturm. Alle sechs Stürmer sind fit und einsatzbereit, was an den Wochenenden durchaus zu Enttäuschung führt. Auch musste sich Winterneuzugang Yorbe Vertessen in den vergangenen Spielen hinten anstellen. Das könnte sich allerdings bald ändern. Der Belgier wurde mit Blick auf die Zukunft schließlich als Verstärkung geholt.

„Wir haben uns bisher für Volland und Hollerbach entschieden. Im letzten Spiel dann für Aaronson und Hollerbach, weil wir gedacht haben, dass wir gegen Heidenheim diese Spielertypen brauchen“, erklärte der Übungsleiter seine zurückliegenden Entscheidungen. Vertessen war bisher nur direkt nach seiner Ankunft am 20. Spieltag (0:2 gegen Leipzig) in die Startelf gerückt. Zuletzt war er stets Joker und kam in der jeweiligen zweiten Halbzeit rein.

Perspektivisch und auch im anstehenden Spiel gegen den BVB (Samstag, 15:30 Uhr) könnte sich der Wind drehen. Der 23-Jährige müsse jedoch seinen Anpassungsprozess abschließen. „Yorbe ist auf jeden Fall ein Kandidat für die Startelf. Dass er enttäuscht ist, das zeigt seine Ambitionen. Jeder will immer spielen, aber die neuen Spieler brauchen manchmal ein bisschen Zeit“, ergänzte Bjelica auf der Spieltagspressekonferenz.

Vor allem geht es um taktische Kniffe, für die Vertessen sein Spiel umstellen muss. „Auch das 3-5-2- System ist ein Grund, warum er nicht gespielt hat. Das hat er zuletzt in den Niederlanden nicht gespielt. Dort hat er immer auf der Seite gespielt, als Außenstürmer. Da haben wir nicht 100 Prozent mit ihm gerechnet“, so Bjelica.

Bjelica freut sich über Luxusproblem

Berlins Trainer stärkte ihm dessen ungeachtet den Rücken: „Ich bin glücklich mit ihm, wie er trainiert und spielt. Es ist eine Frage der Zeit, wann er seine volle Qualität zeigen kann in der A-Mannschaft. Wir haben ihn nicht geholt für drei Monate, sondern er hat einen langfristigen Vertrag. Er ist die Zukunft des Vereins.“

Ob Vertessen am Wochenende gegen Dortmund jedoch wirklich in die Startelf rückt, bleibt abzuwarten. Hollerbach und Volland, der nach Gelbsperre zurückkehrt, könnten weiterhin die Nase vorne haben und Vertessen erneut als Joker kommen. Alles in allem habe Bjelica „ein Luxusproblem“, was ihn aber natürlich freut. Und was zuletzt sogar dazu führte, dass der andere Winterneuzugang, Chris Bedia, nicht berücksichtigt wurde, da Mikkel Kaufmann als potenzieller Joker sportlich besser zu Aufsteiger Heidenheim (2:2) passte.

In die Karten schauen ließ sich der Kroate am Ende nicht und erklärte auf Nachfrage, ob Volland automatisch wieder reinrückt, nur: „Kann sein“.