Malli im Aufwind

Bereits seit 2011 schnürt Yunus Malli die Fußballschuhe für den FSV Mainz 05, wartet jedoch immer noch auf seinen absoluten Durchbruch im Fußballoberhaus. Dass er das Rüstzeug dazu mitbringt, bescheinigen ihm die Experten und Beobachter seit seiner Jugend, es gab sogar Vergleiche mit Arsenal-Profi Mesut Özil.

Ein außergewöhnlich gutes Auge für den Mitspieler, der tödliche Pass und kreative Spielideen zeichnen den 23-Jährigen seit jeher aus. Auch der damalige Mainz-Trainer, Thomas Tuchel, bescheinigte Malli viel Potential, befand den Dribbler aber für zu flatterhaft in seinen Aktionen, um ihn schon dauerhaft auf der Zehn einzusetzen. Auch im Spiel gegen den Ball gab es für den Ex-Coach noch Verbesserungsbedarf.

Über die Jahre konnte sich Malli dennoch immer weiter steigern und kämpfte sich so nach und nach ans Team heran. In seiner ersten Saison als Profi hatte er noch den Status des Ergänzungsspielers inne, kam immerhin auf 470 Minuten Einsatzzeit und stand dreimal in der Startelf. 2012 waren es bereits 669 Minuten und er durfte siebenmal beginnen. 2013 verdoppelten sich Mallis Spielanteile fast auf 1036 Minuten bei 11 Startelfberufungen.

Die aktuelle Saison schien zunächst ähnlich zu verlaufen: mal fand sich der 23-Jährige in der Startelf, mal kam er als Joker. Zwischenzeitlich verbrachte er auch komplette Spiele auf der Bank - bis zum 15. Spieltag. Seitdem nämlich ist Yunus Malli Stammspieler auf der Zehn. Zunächst unter Ex-Trainer Kasper Hjulmand, nun auch unter Nachfolger Martin Schmidt. Dabei setzte er sich im Zentrum unter anderem gegen Konkurrenten wie Filip Djuricic (mittlerweile nach Southampton weitergezogen), Ja-Cheol Koo und Pablo de Blasis durch.

Bereits zum jetztigen Zeitpunkt hat der U21-Nationalspieler mit 1176 gespielten Minuten mehr Einsatzzeit zu verzeichnen, als jemals zuvor in seiner Bundesligakarriere. Außerdem konnte er vier Tore in den letzten fünf Spielen erzielen - in der Rückrunde blüht der Mittelfeldspieler zusätzlich auf. Malli kann bislang wohl zu Recht von seiner erfolgreichsten Profisaison sprechen.

Malli weckt Begehrlichkeiten

Aufgrund seiner guten Form und des 2015 auslaufenden Vertrages, traten zuletzt Interessenten aus Deutschland, Spanien und der Türkei auf den Plan. Der Spieler selbst scheint sich in Mainz jedoch wohl zu fühlen. "Wenn alles passt, kann ich mir vorstellen, hier zu bleiben" sagte er Anfang Februar der "Sport Bild". Gespräche zwischen Mainz 05 und dem Berater laufen bereits.

Auch wenn noch ungewiss ist, wo der Deutsch-Türke in der nächsten Saison spielt, eines lässt sich jetzt schon festhalten: In seiner vierten Saison scheint Yunus Malli endlich in der Bundesliga angekommen.