Die beiden Werderaner Zlatko Junuzovic und Clemens Fritz hatten sich im vergangenen Bundesligaspiel gegen Hannover 96 bei einem Stand von 4:1 absichtlich die jeweils fünfte beziehungsweise zehnte Gelbe Karte abgeholt. Weil dieses "unsportliche Verhalten" sogar nach dem Spiel von Junuzovic zugegeben wurde, leitete der DFB ein Verfahren ein.
Beide Akteure standen in der am Freitagmittag anberaumten mündlichen Verhandlung zu Ihren vorher getätigten Aussagen und fügten lediglich hinzu, dass diese Abmachung nur zwischen den Spielern galt und nicht mit dem Trainerstab besprochen wurde.
Der Kontrollausschuss beantragte eine Geldstrafen in Höhe von 20.000 Euro pro Spieler, die Sperre wird nicht ausgedehnt. Somit können Fritz und Junuzovic am 27. Spieltag gegen den 1. FSV Mainz 05 wieder auflaufen.
Darauf ein "Gut Kick!"
Ich kann das objektiv betrachtet durchaus nachvollziehen. Die Spieler handeln in diesem Fall klar im Sinne des Vereins... Und mal ehrlich, wer würde das denn schon nicht auch so machen. Nur sollte man das einfach nicht zugeben. Ansonsten, wie will man es ihnen nachweisen? Und genau das machen auch alle, die davon ausgehen, dass sie sowieso verlieren um sich im Kampf gegen den Abstieg einen Vorteil verschaffen (siehe Darmstadt... da hat es zwar keiner zugegeben, aber es war ja offensichtlich)... Somit gleicht sich das irgendwie auch wieder aus...Was mich aber persönlich dabei besonders ärgert, ist die Wettbewerbsverzerrung um die Meisterschaft!!! Es ist zwar so, dass die Vereine in den meisten Fällen richtig liegen in der Annahme, dass sie wohl gegen Bayern verlieren würden.... Aber es bestünde ansonsten die Möglichkeit dass der eine oder der andere vielleicht doch ein überraschendes Unentschieden rausgeholt hätte... und auch wenn es nur ein einziges wäre, sind das 2 Punkte!!!! Was eine riesen Menge ist gemessen an der aktuellen Tabellensitiuation zw. Bayern und Dortmund... nehmen wir noch ein zweites hinzu ---> Hochspannung um die Meisterschaft... Umgekehrt verstehe ich auch nicht, warum die kleineren Teams das nicht als chance sehen. Als Chance Punkte zu holen, die die meisten Konkurrenten nicht holen werden. Das sind in meinen Augen absolute Bonuspunkte, wenn es um den Abstieg gehen sollte. Die Bayern scheinen für die Kleinen übermächtig, aber auch die erwischen manchmal einen besonders schlechten Tag, an dem der Kleine einen besonders Guten erwischt (war wohl so gegen Darmstadt, auch wenn Bayern am Ende 3:1 gewann... Darmstadt aber komplett mit der B-Elf spielte und dennoch nah an der Überraschung war).... Finde diese Entwicklung ziemlich schade und das macht mir wenig Hoffnung für die nächsten Jahre :(
Der SC Freiburg hat letzte Saison gezeigt wie man die Bayern besiegt. Auch wenn es am Ende nicht zum Klassenerhalt gereicht hat, hatten sie dadurch am letzten Spieltag eine gute Ausgangslage. Also auch die Kleinen können den großen ärgern. Wer mir von der Einstellung her immer gut gegen den FCB gefällt ist fern FCA. Die hauen immer alles rein in die Duelle.
gut kick... Bremen kann nicht, bayern "will nicht"" bzw. schont.... Schlimm dass Leute für sowas dann Ticketpreise ab 30 Euro bezahlen..... Ist das noch unser Fussball????? Langsam frage ich mich...
Für mich bleibt so etwas unsportlich, ob nun ausgesprochen oder nicht.
Eine Sperre wäre angebracht gewesen. So ist es für mich ein falsches Signal an die Liga.
Sperre hin oder her. Das Problem ist die Verhältnismäßigkeit, man will ja das unsportliche Verhalten an sich bestrafen und nicht dass Spieler dies offen zugeben oder nicht.
Wie würde man eine Sperre der Bremer mit Hintergedanken des Darmstadtspiels rechtfertigen?
Die DFL hat schlicht und einfach gepennt und kann nicht mitten in der Saison kommen und sich einfach Spieler rauspicken. Da hätte es vor Saisonbeginn klare Richtlinien geben müssen.
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Das Verstehe ich ja auch. Problem ist hier die Beweisführung. Aber ich kann doch nicht in einer Sache, wo die Sachlage klar ist, weil der Spieler das unsportliche Verhalten sogar zugab, mit einer solch laschen Bestrafung daher kommen.
Klar erscheint die Sache unfair, wenn man sich das Darmstadt Spiel anguckt.
Hier gesteht der Spieler aber sein unsportliches Verhalten und lässt daher keine zwei Meinungen zu. Grundsätzlich kann man jetzt also sagen, dass solche absichtlich kassierten gelben Karten, wenn sie nicht mit den Verantwortlichen abgesprochen waren und der Spieler es zugibt, keine Sperre nach sich ziehen werden. Darf das sein?
Lieber Maniac. Fandest du die Sachlage bei Darmstadt nicht klar?
Hat C. Fritz es nach dem Spiel auch direkt zugegeben?
Für mich subjektiv betrachtet, war die Darmstadtsache sehr klar.
Aber nicht objektiv hinreichend, als dass es für eine Bestrafung ausreichen würde.
Außerdem geht es in dem Fall ja nicht um das Ob, sondern um das Wie die Spieler zu bestrafen sind und genau darum geht es auch mir. Das Strafmaß ist zu niedrig.
Aha. Nach deiner Auslegung sollte es die Gelbe Karte für taktische Fouls nur geben, wenn der Spieler ausdrücklich sagt "Das war ein taktisches Foul". Ein Handspiel nur, wenn der Spieler explizit zugibt "Das war mit Absicht".
Lieber Maniac, es ist doch vollkommon einleuchtend, daß die Beweisführung im Fußball (wie auch in allen anderen Bereichen) nicht allein auf Geständnisse angewiesen ist.
Zu dem Wie - das kannst du sicher so sehen. Ich bin da ganz anderer Meinung. Eine grobe Unsportlichkeit vermag ich nicht zu erkennen - der Trainer könnte die Spieler auch einfach so auf der Bank lassen (gleicher Effekt auf Spiele gegen Bayern) und dann holt der Spieler sich im Spiel danach die fünfte Gelbe (gleicher Effekt auf Spiele gegen Nicht-Bayern).
LIEBER Horst, der Unterschied ist, bei einem taktischen Foul oder einem Handspiel braucht der Schiedsrichter die Aussage des Spielers nicht. Warum ist das so? Weil die FIFA Definitionen für die Schiedsrichter herausgibt, worin festgelegt ist, wann ein Handspiel absichtlich oder ein Foul taktisch passiert.
Hätte nun bezogen auf das Darmstadtspiel das Sportgericht folgende Definition zur Hand:" Ein unsportliches Verhalten liegt ferner vor, soweit mindestens fünf Spieler einer Mannschaft innerhalb kurzer Zeit mit gelb bestraft werden und der nächste Gegner FC Bayern München heißt.", so hätte es der Sportrichter genauso leicht oder schwer wie der Schiedsrichter auf dem Feld.
Die Sachlage in der Darmstadtsache ist aber so schwammig, dass die Definition von unsportlichem Verhalten nicht unstreitig greifen kann.
Die Folge ist, dass man auf solche "Geständnisse" wie die von Junuzovic angewiesen ist, um eine Bestrafung zu rechtfertigen...lieber Horst ;)
Wenn das nicht mal dazu führt dass es nächste Saison ein Art Kontrollgremium der DFL gibt, in etwa wie es die UEFA handhabt, um etwaiges "unsportliche Verhalten" aufzudecken und nachträglich zu sanktionieren.